Existenzanalyse - was ist das?

Existenzanalyse ist eine Psychotherapiemethode und wird neben der Psychoanalyse nach Freud und der Individualpsychologie nach Adler als die dritte Wiener Schule der Psychotherapie bezeichnet. Sie wurde vom Neurologen und Psychiater Viktor Frankl begründet und vom Allgemeinmediziner und Psychologen Alfried Längle weiterentwickelt, sodass Existenzanalyse heute ein anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren ist.

 

Die zentralen Behandlungsziele des ursprünglichen Ansatzes bestehen in der Wiedererlangung eines sinn- und wertvoll empfundenen Lebens sowie im sinnvollen Umgang mit Schuld, Leid und Erfahrungen unabänderlichen Schicksals. Damit wird im Wesentlichen der Wille des Menschen zum Sinn aktiviert und jene gesunden Anteile der menschlichen Persönlichkeit und seines Umfeldes unterstützt, die zur Heilung und Linderung von Krankheitssymptomen sowie zur Sinnorientierung und Neuorganisation des Erlebens und Verhaltens beitragen.

 

Die auf Längle basierende weiterentwickelte Existenzanalyse hat zum Ziel, dem Menschen zu helfen, (wieder) mit innerer Zustimmung zum eigenen Handeln und Dasein leben zu können. Sie will ihn zu einem (geistig und emotional) freien Erleben, zu authentischen Stellungnahmen und zu eigenverantwortlichem Umgang mit seinem Leben und seiner Welt verhelfen. 

 

Hinter jeder Auseinandersetzung mit dem Leben steht die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Um diese zu beantworten, brauchen Menschen eine Ausrichtung, ein "Wozu" - und in der Krise, im Leiden manchmal ein "Trotzdem".

(Alfried Längle)